In Zeiten von immer weiter steigenden Mieten, u.a. durch Sanierungen und Neubauten und dem jährlichen Wegfall von Sozialwohnungen, wird es für viele Menschen immer schwieriger, in Erfurt Wohnraum zu finden. Das betrifft insbesondere Familien, Studierende, Alleinerziehende, Menschen, die auf barrierearme - freie Wohnungen angewiesen sind und insgesamt Menschen mit geringem Einkommen.
Zudem gehört Erfurt zu den sozial am tiefsten gespaltensten Städten Deutschlands. Das geht zum Beispiel aus dem Erfurter Sozialstrukturatlas aus dem Jahr 2020 hervor, aber auch aus Forschungsergebnissen des Sozialwissenschaftlers Marcel Helbig (2018). Kinderarmut und Arbeitslosenquoten sind besonders im Rieth oder Berliner Platz, aber auch im Erfurt Süden, wie dem Herrenberg, hoch.
Die soziale Spaltung nimmt mit der Verdrängung von Menschen aus ihren Heimatvierteln weiter ihren Lauf. Das passiert unter anderem durch Modernisierungsmaßnahmen, die zu massiven Mietsteigerungen führen und Menschen dazu zwingen, in andere Viertel umzuziehen.
Um dem entgegenzuwirken, muss sozialer Wohnungsbau mehr in den Fokus genommen werden und flächendeckend stattfinden. Momentan erleben wir einen jährlichen Wegfall von Sozialwohnungen. Ich möchte daran mitarbeiten, diesen Trend zu stoppen.
Außerdem brauchen wir einen wirksamen sogenannten Mileuschutz. Dieser macht z.B. Modernisierungen oder Nutzungsänderungen genehmigungspflichtig und schwerer umzusetzen und schützt Mieter*innen vor teils enormen Mietsteigerungen.
Vielmehr stehe ich für Bestandssanierungen, ohne die Mietspiegel in die Höhe zu treiben.
Kaufen muss (wieder) machbar sein. Ich setze mich für die Umsetzung des sogenannten Ulmer Modells für Erfurt ein. Bei diesem kauft die Stadt bei Bauvorhanden Grundstücke anteilig an. Diese Grundstücke sollen zu moderaten Preisen über die Eigenheimrichtlinie insbesondere an finanzschwächere Familien weiterverkauft werden.